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„Die Brück' am Tay“ - Theodor Fontane Biografie -Henri Theodore Fontane wird in Neuruppin geboren. -Er geht auf das Gymnasium -1833 / 1836 Fontane kommt in die Friedrichswerdersche Gewerbeschule K.F. Klödens in Berlin. Abgang erfolgt im März 1836 mit dem "Einjährigenzeugnis". -1847 Als Lehrling fängt Theodor Fontane in der Apotheke "Zum Weißen Schwan" an, arbeitet bis 1844 in verschiedenen Apotheken in Berlin, Magdeburg, Leipzig und Letschin. 1847 ist er dann "Apotheker erster Klasse". -ab 1. April 1844 Fontane ist ein Jahr Freiwilliger im Gardegrenadierregiment "Kaiser Franz" in Berlin. -16. Oktober 1850 Fontane verlobt sich mit Emilie Rouanet-Kummer, der er zehn Jahre zuvor zum ersten Mal begegnet war. Am 16. Oktober 1850 heiraten beide. 1851 kommt der erste Sohn George Emile zur Welt. 1855 wird Sohn Theodor geboren. 1860 Tochter Martha wird geboren. 1864 Sohn Friedrich wird geboren. -1855 Fontane versucht sich als freier Schriftsteller. Er kann allerdings kaum davon leben. In den folgenden Jahren ist Fontane Publizist, Kritiker, Herausgeber und Pressekorrespondent (in London). Mit Privatunterricht bestreitet er den Familienunterhalt. -1893 Fontane erfaßt eine schwere Erkrankung (Gehirnanämie). -1894 Fontane erhält die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät der Berliner Uni. -1898 Fontane stirbt (nach mehreren Kuraufenthalten) in seiner Berliner Wohnung
Die Ballade – Die Brück' am Tay "Wann treffen wir drei wieder zusamm'?" "Um die siebente Stund', am Brückendamm." "Am Mittelpfeiler." "Ich lösche die Flamm'." "Ich mit." "Ich komme vom Norden her." "Und ich von Süden." "Und ich vom Meer." "Hei, das gibt ein Ringelreihn, Und die Brücke muß in den Grund hinein." "Und der Zug, der in die Brücke tritt Um die siebente Stund'?" "Ei der muß mit." "Muß mit." "Tand, Tand, Ist das Gebilde von Menschenhand." Auf der Norderseite, das Brückenhaus - Alle Fenster sehen nach Süden aus, Und die Brücknersleut', ohne Rast und Ruh Und in Bangen sehen nach Süden zu, Sehen und warten, ob nicht ein Licht Übers Wasser hin "ich komme" spricht, "Ich komme, trotz Nacht und Sturmesflug, Ich, der Edinburger Zug." Und der Brückner jetzt: "Ich seh einen Schein Am anderen Ufer. Das muß er sein. Nun Mutter, weg mit dem bangen Traum, Unser Johnie kommt und will seinen Baum, Und was noch am Baume von Lichtern ist, Zünd' alles an wie zum heiligen Christ, Der will heuer zweimal mit uns sein, - Und in elf Minuten ist er herein." Und es war der Zug. Am Süderturm Keucht er vorbei jetzt gegen den Sturm, Und Johnie spricht: "Die Brücke noch! Aber was tut es, wir zwingen es doch. Ein fester Kessel, ein doppelter Dampf, Die bleiben Sieger in solchem Kampf, Und wie's auch rast und ringt und rennt, Wir kriegen es unter: das Element." "Und unser Stolz ist unsre Brück'; Ich lache, denk ich an früher zurück, An all den Jammer und all die Not Mit dem elend alten Schifferboot; Wie manche liebe Christfestnacht Hab ich im Fährhaus zugebracht, Und sah unsrer Fenster lichten Schein, Und zählte, und konnte nicht drüben sein." Auf der Norderseite, das Brückenhaus - Alle Fenster sehen nach Süden aus, Und die Brücknersleut' ohne Rast und Ruh Und in Bangen sehen nach Süden zu; Denn wütender wurde der Winde Spiel, Und jetzt, als ob Feuer vom Himmel fiel', Erglüht es in niederschießender Pracht Überm Wasser unten ... Und wieder ist Nacht. "Wann treffen wir drei wieder zusamm'?" "Um Mitternacht, am Bergeskamm." "Auf dem hohen Moor, am Erlenstamm." "Ich komme." "Ich mit." "Ich nenn euch die Zahl." "Und ich die Namen." "Und ich die Qual." "Hei! Wie Splitter brach das Gebälk entzwei." "Tand, Tand, Ist das Gebilde von Menschenhand." Formanalyse Die Ballade besteht hauptsächlich aus Paarreimen, doch am Anfang und am Ende, wo Hexen reden, kommen noch ganz andere Reime vor, wie einen "dreifachen Paarreim" und einen Umarmenden Reim. Teilweise sind an dieser Stelle garkeine Reime zu erkennen. Die Ballade ist relativ simpel aufgebaut, mit jeweils 8 Zeilen in jeder der 5 Stropen. Am Anfang und am Ende der Ballade, in dem Teil in denen die Hexen sprechen, ist keine Regel der Zeilen erkennbar, auser, dass die 3 Hexen nacheinander sprechen. Persönliches Kommentar Ich finde das Gedicht, in dem es um englische Kriegsgefange geht, die eine Brücke bauen sollen, sehr schön, auch wenn die Teile mit den Hexen mich etwas iritieren. Zum lernen ist es relativ schön, wegen den Paarreimen, allerdings ist der Teil mit den Hexen wieder schwerer.
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